Wir haben gekündigt

Gerade macht eine digitale Kopie eines Artikels des Clubmagazins die Runde, welche den Titel trägt: “Wir haben gekündigt”.

Es geht dabei um eine Begründung, weshalb der Caterham Car Club aus dem International 7 Network per 31.12.2021 austreten will. Als Sekretär dieser Organisation bin ich dankbar um eine Begründung, auch wenn diese nur indirekt und über den Latrinenweg zu mir gefunden hat. Einen Tag vor dem Kündigungsschreiben in Form eines Satzes fand noch die Mitgliederversammlung statt, und da liessen die beiden Vertreter des Caterham Car Clubs noch nichts verlauten. Warum bloss?

Eine üble Sache wie es geschrieben wurde. Das International 7 Network ist kein “Oberclub”. Es ist der souveräne Entscheid jedes Mitgliedsvereins, welche Marken bei ihnen zugelassen sind. Ich fahre seit 35 Jahren einen Lotus Seven, und bin in zwei Lotus- und Caterham Vereinen.

Als ehemaliger Organisator des Schweizer Internationalen Meetings weiss ich, dass es auch Markenveranstaltungen gibt, und das ist gut so. Es gibt auch reine Harley Davidson Treffen, und es gibt allgemeine Motorradtreffen, wo sich Hondas, Suzukis, Yamahas, BMWs oder Harleys zusammenfinden. Das geht auch.

Caterham Cars und Lotus Cars als Konkurrenten darzustellen, zeigt die Verzweiflung von Caterham Cars auf, welcher mit seinen Wurzeln längst gebrochen hat. Ist es das letzte Aufbäumen? Jedenfalls führt eine radikale Abgrenzung nicht zum Ziel. Unsere Feinde sind nicht andere Clubs, sondern die Politik, welche immer mächtiger unser gemeinsames Hobby abschaffen will.

Der Caterham Car Club Deutschland hat das nicht begriffen. Das Netzwerk überlässt es jedem Vereinsmitglied, seine Satzungen so zu gestalten, wie es für richtig gehalten wird. Jeder Organisator von Treffen ist frei darüber zu bestimmen, ob nur Caterham Sevens, Caterham- und Lotus Seven, oder alle Seven Typen zugelassen sind. Das International 7 Network hat darüber, und will darüber, keinen Einfluss nehmen. Es geht einzig um die Sache und nicht um Marken. Es geht darum, sich gegenseitig besser zu vernetzen, ohne eine automobile Rassenfrage zu klären, und ohne kommerzielle Abhängigkeiten zu schaffen.

Ich liebe meinen Lotus Seven, aber ich lasse auch den anderen ihre Liebe zu ihren Replica-Sevens, egal ob ich diese toll oder hässlich finde, egal ob es sich um offizielle oder nicht offizielle Nachbauten handelt. Ich setze mich mit den Inhabern von anderen Marken an den Tisch, diskutiere vielleicht über die technischen Details, und mache allfällige Wettbewerbe auf dem Asphalt aus. Mit kleinkarierter Hörigkeit zu irgendwelchen Herstellern helfen wir der Sache nicht, welche eigentlich auf Freundschaft fussen sollte. Es genügt völlig, wenn sich die verschiedenen Hersteller am Markt behaupten. Gute Hersteller jedenfalls tun das mit Leistung statt Ausgrenzung. Ausschliesslich, weil sie im Wettbewerb locker bestehen können.