Freitag, 8:30 Uhr. Zwei Caterham-Verrückte treffen sich, um den britischen Leichtbau-Traum für seinen ersten Trackday fit zu machen.
Plan: Kupplung tauschen, Öl wechseln, Kleinkram – ein Tag Arbeit, dann ab ins Wochenende.
Realität: Willkommen in der Hölle auf Rädern.
Erster Schock:
“Wo ist eigentlich der Öl-Schwamm ?”
Antwort: Aufgelöst. Komplett. Einfach… weg.
Zweiter Schock:
Die Kupplung, die wir einbauen wollten, ist identisch mit der alten. Es sollte ein Upgrade auf eine AP sein – der Vorbesitzer hatte angeblich noch Serie drin.
Nach einigem Rätselraten und Kontakt zum Vorbesitzer, neue AP rein und zusätzlich festgestellt das dass Ausrücklager schwergängige ist.
Zufällig eins da? Natürlich. Eingebaut. Funktioniert viel besser. Jubel.
Doch die Freude währte kurz.
Nächster Halt: Motor rein – oder eben nicht.
Die Gewinde des Motorlagers verweigerten den Dienst. Also: Nachschneiden. Zeitverlust. Schmutz. Flüche.
Es ist kurz vor Mitternacht, aber immerhin: Motor sitzt, Öl ist drin, Wasser auch – also ab nach Hause ist ja erst 1Uhr Nachts.
Oder auch nicht.
Nach wenigen Kilometern: Kühlwasser bei 105 °C. Also zurück. Noch mal entlüften. Noch ein Versuch. Ein Kabel hat zusätzlich das erneute starten des Caterhams verhindert. Top ausgestattete Werkstatt Sicherungen haben wir? Nein! Die zweite Tanke hatte welche….
Aber warum “Caterham aus der Hölle”?
Weil das eigentliche Problem nicht Mechanik heißt.
Sondern: Elektrik. Aus der alleruntersten Schublade.
Mängelliste to go:
• Öl-“Fettaugen” im Kühlwasser (Grund für den fehlenden Schwamm?)
• Kühler grün Span/Korrosion
• Thermoschalter defekt
• Ausrücklager schwergängig – jetzt neu
• alte Kupplung optisch verbrannt – Stärke gleich wie die vermeintlich neue AP wurde trotzdem verbaut, weil: Hoffnung da Übeltäter Ausrücklager
• Motor ölig – neue Ventildeckeldichtung drin
• Elektrik ein Chaos: Massekabel direkt am Krümmer entlang, wie alte Boxenkabel – Kurzschluss deluxe vorprogrammiert…
Ab nach Hause 2.0 Dann die Heimfahrt. 20 Minuten, 4Uhr nachts was soll schon schiefgehen?
Spoiler: Alles.
Disco auf dem Dashboard:
• Licht wird dunkler
• Batteriespannung unter 10,8 V
• Beim Bremsen: Alles geht aus
• Sensoren spielen verrückt – Wasser- und Öltemperatur tanzen Tango
→ Vermutung: Masseschluss
5 Uhr morgens:
ADAC ruft zurück. Auto 5 Minuten vor der heimischen Garage liegengeblieben.
Immerhin: Der Fahrer war begeistert vom Look.
Mitfahren konnte er leider nicht – zu gefährlich. Vielleicht beim nächsten Mal.
Fazit:
Zwei Wochen bis zum Trackday. Der Countdown läuft.
Was soll man sagen?
Caterham – für alle, die keine Probleme haben, sich aber welche schaffen wollen.
Die Liebe zum Caterham maximal auf die Probe gestellt:grimacing: